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Ein Unternehmen der STAWAG

Krieg in der Ukraine – was heißt das für die Gasversorgung?

08.03.2022

Wir schauen mit Bestürzung und großer Sorge auf die Situation in der Ukraine. Wir sind in Gedan-ken bei den direkt oder indirekt betroffenen Menschen in der Region und hoffen inständig, dass die fortlaufenden nationalen und internationalen Aktivitäten zu einer Deeskalation und Beendigung des Krieges führen. Zugleich erreichen uns viele Fragen von Kundinnen und Kunden zur Sicherheit der Gasversorgung, die wir gerne hier beantworten möchten.

Was bedeutet das für die Versorgungssicherheit mit Erdgas in Deutschland? Wie viel Gas kommt denn aus Russland?

Russland liefert zwar mehr als 50 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases (in der EU knapp 40 Prozent), weshalb ein Lieferstopp enorme Auswirkungen hätte. Allerdings gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt keine Engpässe in der Belieferung. Darüber hinaus bezieht Deutschland Erdgas aus vielen Quellen, dazu gehören beispielsweise auch Norwegen und die Niederlande. Auch ist das europäische Gas-Verbundnetz sehr gut ausgebaut, so dass die Mitgliedsstaaten jederzeit Gas austauschen können. Hinzu kommt, dass das Ende des Winters naht und die Gasspeicher noch der Jahreszeit angemessen gefüllt sind.

Die deutsche Energiewirtschaft weiß um ihre große Verantwortung für die Versorgungssicherheit. Unsere Verbände wie z.B. der BDEW unterstützen die Bemühungen der europäischen Institutionen und der Bundesregierung, die Versorgungssicherheit auf einem möglichst hohen Niveau zu gewährleisten. So begrüßen wir die kurz- und mittelfristigen Maßnahmen, die zu einer Diversifizierung des Gasbezugs und zu einer Erweiterung der Bevorratung von Gas führen.

Müssen sich Kundinnen und Kunden um die Sicherheit der Gasversorgung Gedanken machen?

Die Zuverlässigkeit der Energieversorgung und ihre Aufrechterhaltung auch in Krisensituationen genießt bei uns die höchste Priorität. Wir beobachten deshalb die Lage sehr genau und sind im engen Austausch mit Verbänden, Partnern und Behörden. Aktuell besteht kein Anlass zur Sorge: Die deutschen Energieversorgungsstruktur ist sehr sicher.

Was passiert, wenn kein Gas mehr nachgeliefert wird oder der Druck sinkt?

Die Energiewirtschaft geht davon aus, dass sie in diesem Winter ihre Gaslieferverpflichtungen unabhängig von Lieferungen aus Russland erfüllen kann. In Europa gibt es Sicherungsmechanismen, die in einer Engpasssituation greifen. In jedem Fall sind Haushaltskunden und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur, wie beispielsweise Krankenhäuser oder Rettungsdienste, durch gesetzliche Bestimmungen besonders geschützt. Wir als Netzbetreiber haben für diese Situation gemäß den rechtlichen und behördlichen Vorgaben Regelungen getroffen und wäre für eine Engpasssituation, die wir derzeit nicht erwarten, entsprechend gewappnet.